Zimmerer-Innung Rhein-Westerwald |
Innungsversammlung der Zimmerer-Innung Rhein-Westerwald „Mit der heutigen Versammlung unserer Innung können wir erstmals seit fast drei Jahren wieder eine Veranstaltung durchführen ohne FFP2-Maske und Corona Schnelltests. Dennoch bedeutet unser heutiges Treffen nur ein Stück weit Rückkehr zur damals gelebten Normalität, denn in den vergangenen Jahren hat sich unsere Welt tiefgreifend verändert,“ so Obermeister Peter Menges zu Beginn seines Jahresrückblickes anlässlich der diesjährigen Innungsversammlung. Zahlreiche Innungsmitglieder waren der Einladung zur Versammlung gefolgt, standen doch interessante Themen auf der Tagesordnung. Zu Gast waren die Handwerker bei der Firma van Roje in Oberhonnefeld-Gierend. Verbunden mit der Tagung war selbstverständlich auch eine Besichtigung des neuen Brettsperrholz-Werkes des Unternehmens, das 2022 mit seiner Produktion gestartet ist. Bevor die Regularien abgehandelt wurden, blickte Obermeister Menges auf das vergangene Jahr zurück. „Nach wie vor sind wir in einer Zeit, die geprägt ist von Rahmenbedingungen, die uns fordern und die Betriebe und Beschäftigte des Handwerks stark belasten und in Bedrängnis bringen“, so der Obermeister. In diesem Zusammenhang sprach er die unsichere Energieversorgung und damit einhergehend steigende Energiepreise sowie die massive Materialverteuerungen und Lieferengpässe an. Kritisch betrachtete er ebenfalls die steigenden Belastungen der Betriebe durch Sozialabgaben, bürokratische Auflagen und den wachsenden Fachkräftemangel. „Gut für unsere Branche“, so Menges weiter, „ ist jedoch, dass aktuell im Baugeschehen immer stärker ökologische Aspekte Beachtung finden und dadurch dem Baustoff Holz eine immer größere Bedeutung zukommt. Die Holzverarbeitung und Holzwerkstoffe haben sich in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt, sodass wir zwischenzeitlich komplexe Bauteile in hoher Fertigungsqualität erstellen und zu hochwertigen Gebäuden montieren“. Die Auftragslage der Branche bezeichnete der Obermeister als gut. Wobei er hier zwischen dem Neubaubereich und der Sanierung im Bestand deutliche Unterschiede machte. „Die Auftragslage hat im Neubaubereich stark nachgelassen, ist aber im Sanierungsbereich noch gut und hier wird die Nachfrage noch steigen“, so Menges. „Die Sanierung von Gebäuden ist von der Bundesregierung als eines der obersten Ziele für die Reduzierung des Treibhausgases zur Einhaltung der Klimaziele ausgegeben worden. Hier wird es in den nächsten Jahren die meisten Fördermittel geben und die Bauherren, veranlassen in diesen Bereichen zu investieren. Besonders die energetische Sanierung von Fassaden ist für uns als Geschäftsfeld zu erwähnen, die mit vorgefertigten Elementen erfolgen soll. Hier sind schon Pilotprojekte durchgeführt worden und dies wird in den nächsten Jahren für uns zu einem wichtigen Betätigungsfeld und Auftragsfaktor werden“. Nach einem Rückblick auf die durchgeführte Gesellenprüfung im Zimmerer-Handwerk sowie die Teilnahme der Innung an den Westerwälder Holztagen beendet Obermeister Menges seinen Bericht mit dem Dank an seine Vorstandskollegen/in für die konstruktive und harmonische Zusammenarbeit sowie den besten Wünschen für die anwesenden Versammlungsteilnehmer. Nachdem die von Hauptgeschäftsführerin Schubert vorgelegte Jahresrechnung 2022 sowie der Haushaltsplan 2023 einstimmig von den Innungsmitgliedern verabschiedet worden war, folgte ein Vortrag zum Thema„KFW + BAFA im Zusammenhang mit den Änderungen im Gebäudeenergiegesetz“. Der Referent Christof Janz, Gebäudeenergieberater, Schornsteinfegermeister, ging in seinem Vortrag ausführlich auf die verschiedenen Fördermöglichkeiten sowie die damit verbundenen Anforderungen ein und beantwortete die Fragen der anwesenden Unternehmer. Von der Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz referierte Rechtsanwalt Andreas Theis über die neuen tariflichen Bestimmungen im Bauhauptgewerbe und stand den Mitgliedern für auftretende Fragen Rede und Antwort. Der Verein Historisches Ahrtal e. V. stand im Fokus des dritten Referats. Sebastian Wahl, 2. Vorsitzender des Vereins, stellte gemeinsam mit Vorstandskollegen Christian Schneider den Verein und seine Projekte vor und sprach mit den anwesenden Versammlungsteilnehmern über die Gestaltung einer möglichen Zusammenarbeit. Mit der Besichtigung der hochmodernen und ressourceneffizienten Produktionsanlage der Firma van Roje endete eine sehr informative Innungsversammlung, die die Teilnehmer bei dem anschließenden gemeinsamen Abendessen noch einmal Revue passieren ließen. |
Verantwortlich: Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald |